Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, als ich Max das erste Mal gesehen habe… Er wirkte sehr distanziert und hielt sich überwiegend bei seiner Hunde Mutti auf. Sie hat sich gemeinsam mit Max unser Hospiz angesehen, einfach nur um vorzusorgen, denn es lag ihr schon immer sehr am Herzen, das für Ihr Mäxchen gut gesorgt wird. Nach der Vorstellung bei uns bin ich einige Male zu ihr gefahren, um mit Max spazieren zu gehen. Aber außer, dass er seine Kekse ganz schnell von meiner Hand nahm, war an weiteren Annäherungen nicht zu denken – Kein streicheln, keine Berührungen, geschweige denn ihm sein Geschirr anziehen. Er zeigte als kleiner selbstbewusster Terrier ganz genau, was er möchte und vor allem was nicht. Sein Blick sagte alles. Er wusste ganz genau welche Funktion ich hatte, denn wir sprachen ja in seinem Beisein darüber, nämlich dass er evtl. irgendwann zu mir ziehen sollte. Da dieser Zeitpunkt aber damals noch nicht gekommen war, verstand er die Notwendigkeit des Ganzen nicht. Und so vergingen tatsächlich nochmal fast 1,5 Jahre, das wir nur telefonischen Kontakt hatten und ich tief im Vertrauen war, dass wenn der Zeitpunkt eintreten sollte, es mit Max bei uns funktionieren würde. Denn ich vertraue da ganz auf meine Intuition…
Dann kam der Anruf und aufgrund einer gestellten Diagnose bei der lieben Frau musste alles ziemlich schnell gehen und ich holte Max ab. Tja und was soll ich sagen? Kein Knurren, Kein Bellen, Max ist mitgekommen, es hat noch ca. 3 Tage gedauert, bis er von ganz allein seinen Kopf auf meinen Schoss gelegt hat und seitdem sind wir unzertrennlich. Er vertraut mir und er wusste, dass jetzt der Zeitpunkt gekommen ist, ab dem nun für beide Seiten ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Als ich Max abgeholt habe, weinte sie bitterlich und ich natürlich auch, da mich solche Lebens-Geschichten immer sehr berühren. Ich werde diesen einen Satz, den sie sagte nie vergessen: „Ich weiß ja nicht wie es sich anfühlen muss, wenn man sein Kind verliert, denn ich habe keine, aber ich glaube, so ungefähr muss sich das anfühlen.“ Ich hielt in diesem Moment ihre Hand und wir schauten uns in die Augen. Ich versprach ihr, dass ich gut auf Ihren Max aufpassen würde und sie sich keine Sorgen und Gedanken machen brauche und auch wenn es zunächst schwierig erscheinen mag, es ist alles gut so wie es ist. Wir halten seitdem weiterhin den Kontakt, telefonieren ab und zu und Max und ich besuchen sie.
Max ist fast blind und auch er hat das Cushing Syndrom. Zusätzlich benötigt er regelmäßig Medikamente für sein Herz und Spezialfutter.